Berlin (ots) Die Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote) im Verkehr hat im vergangenen Jahr zu einer Reduktion der CO2-Emissionen um fast 16,7 Millionen Tonnen CO2eq geführt. Diese Information geht aus den kürzlich von der Zollverwaltung veröffentlichten statistischen Angaben zur Erfüllung der Quote für das Jahr 2022 hervor, auf die der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) aufmerksam macht. Nachhaltige Biokraftstoffe wie Bioethanol, Biodiesel und Biogas aus Anbaubiomasse sowie Abfall- und Reststoffen trugen zu dieser CO2-Minderung knapp 11,6 Millionen Tonnen bei.
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Laut den Angaben des Zolls, der für die Berichterstattung zuständig ist, stieg die durch die THG-Quote errechnete Emissionsminderung im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr von 15,2 auf 16,7 Millionen Tonnen CO2eq an. Dies ist vor allem auf eine deutliche Steigerung der Anrechnung von Strom, Biomethan, Bio-LNG und Bio-LPG zurückzuführen. Die Menge an Strom im Verkehr erhöhte sich von knapp 200 GWh auf über 1.700 GWh. Die daraus resultierende rechnerische Emissionseinsparung von etwa 850.000 Tonnen CO2eq überzeichnet jedoch den tatsächlichen Klimaschutzbeitrag der Elektromobilität deutlich, bedingt durch die erlaubte Dreifachanrechnung des Stroms. Auch die Anrechnung von sogenannten Upstream-Emissionsminderungen (UER-Minderungen) durch die Mineralölwirtschaft sowie Übererfüllungen der THG-Quote aus dem Vorjahr von insgesamt über 4,3 Millionen Tonnen CO2eq trugen erheblich zur Erfüllung der THG-Quote im Jahr 2022 bei.
"Die nachhaltigen biogenen Kraftstoffalternativen konnten ihre Bedeutung für den Klimaschutz im Verkehr leicht erhöhen", sagt Stefan Walter, Geschäftsführer des BDBe. Dabei wird deutlich, dass die im Jahr 2021 reformierte THG-Quotenregelung ihren beabsichtigten Zweck erfüllt, stärkere Anreize für den Klimaschutz im Verkehr zu setzen. "Die stufenweise steigende THG-Quote, die Anfang 2022 bei 7 Prozent lag, im Jahr 2023 auf 8 Prozent gestiegen ist und ab dem Jahr 2024 9,25 Prozent beträgt, wird auch in den kommenden Jahren den Trend hin zu klimafreundlicher Mobilität verstärken."
Angaben der Zollverwaltung zur THG-Quote finden Sie hier https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Steuern/Verbrauchsteuern/Treibhausgasquote-THG-Quote/Statistiken/statistiken_node.html
Der Flächenbedarf zur Erzeugung von Bioethanol aus verschiedenen Rohstoffen variiert erheblich, wie aus den folgenden Tabellen hervorgeht: Rohstoffbedarf und Flächenbedarf für 10 Tonnen Bioethanol:
Es ist wichtig, diese Faktoren bei der Bewertung der Effizienz und Umweltauswirkungen von Bioethanol als erneuerbare Energiequelle zu berücksichtigen.
Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) agiert als branchenübergreifende Interessenvertretung für seine Mitgliedsunternehmen und -verbände. Das Spektrum seiner Mitglieder erstreckt sich von der landwirtschaftlichen Produktion der Rohstoffe bis hin zur industriellen Herstellung und Weiterverarbeitung von Bioethanol sowie aller zugehörigen Co-Produkte. Dazu gehören DDGS, CDS, biogene Kohlensäure, Gluten, Biomethan und organischer Dünger.
Der BDBe spielt eine entscheidende Rolle in der gesamten Wertschöpfungskette, die von der landwirtschaftlichen Produktion bis zur industriellen Verarbeitung reicht. In Deutschland wird unterschiedlich klassifiziertes Bioethanol für verschiedene Anwendungen hergestellt, darunter Kraftstoffe, Getränke und industrielle Zwecke. Dieses Bioethanol stammt aus verschiedenen Quellen wie Futtergetreide, Zuckerrüben oder biogenen Abfall- und Reststoffen.
Besonders relevant ist die Verwendung von zertifiziert nachhaltigem Bioethanol, das in Deutschland in Benzinsorten mit einem Anteil zwischen 5 % und 10 % an Tankstellen erhältlich ist. Der BDBe setzt sich nicht nur für die Belange seiner Mitglieder ein, sondern trägt auch dazu bei, die nachhaltige Nutzung von Bioethanol in verschiedenen Sektoren zu fördern und zu unterstützen.