Kommt die finale Ölkrise schneller als gedacht?

Kommt die finale Ölkrise schneller als gedacht?

Erdöl ist in der Erdkruste eingelagert und besteht hauptsächlich aus Kohlenwasserstoff. Bereits im Mittelalter war Erdöl als Petroleum der Felsen bekannt. Erdöl hat seit dem 19. Jahrhundert eine enorme wirtschaftliche Bedeutung für unsere Industriegesellschaft und wird zum Beispiel für die Herstellung von Treibstoffen und für die Chemieindustrie benötigt. Es spielt aber auch in der Finanzwelt als wichtiger Rohstoff eine entscheidende Rolle. Der Ölpreis ist ein wichtiger Indikator für die Börsenkurse. Eine Ölkrise bedeutet den starken bis explosionsartigen Anstieg der Ölpreise. Ein derartiger Ölpreisanstieg hat starke Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Die erste Ölkrise

Die erste Ölkrise begann im Jahre 1973. In diesem Jahr wurde die Erdölförderung durch die OPEC bewusst um ca. 5 % minimiert. Der Ölpreis explodierte und hielt unter dem Namen „Ölembargo“ Einzug in die Geschichtsbücher. Die Organisation Erdöl exportierender Länder OPEC nutzte die geringeren Erdölmengen als politisches Mittel zur Druckausübung. Die Preissteigerung belief sich auf 70 %.

Die zweite Ölkrise

Die zweite Ölkrise im Jahre 1779 führte zu erneuten Preissteigerungen. Auslöser für die zweite Ölkrise waren Unsicherheiten nach einer Revolution im Iran und dem daraus folgendem ersten Golfkrieg.

Kommt es bald zu einer finalen Ölkrise?

2004 wurden die Ölreserven von verschiedenen Institutionen auf 1148 Milliarden Barrel bis 1260 Milliarden Barrel geschätzt. Weltweit werden jährlich 27 Milliarden Barrel verbraucht und 6 Milliarden Barrel Erdöl neu gefunden. Länder mit hohem Wirtschaftswachstum wie China, Indien, Thailand, Indonesien haben einen steigenden Bedarf an Erdöl. Es wird allerdings angenommen, dass die Schätzungen der Ölreserven aus politischen Interessen verfälscht werden, um die Fördermengen zu erhöhen. Aufgrund der Vielzahl an Einflussfaktoren aus geologischer und wirtschaftlicher Sicht, sowie der Unterschiede in den Angaben zu noch bestehenden Ölreserven, ist es ungewiss, wann die finale Ölkrise eintritt. Manche Statistiker sprechen von 30 bis 40 Jahren, andere schon viel früher. Einige sehen das Ölfördermaximum bereits erreicht und ein baldiges Ende der Erdölvorkommen in Sicht. Direkte Auswirkungen auf Treibstoffversorgung, Energiegewinnung, Landwirtschaft, chemische Industrie ist zu erwarten.

Was kommt nach der Erdölkrise?

Der sichere Eintritt dieser finalen Ölkrise erfordert bereits heute ein Umdenken. Es ist jetzt an Zeit, mit größeren Anstrengungen nach Ersatz zu suchen. Erneuerbare Energien könnten schnell und kosteneffizient in die Wirtschaft eingebunden werden. Lösungen sind zum Beispiel in Biokraftstoffen und anderen alternativen Energien wie Wind-, Wasserkraft und Sonnenenergie zu suchen. Forschung und Entwicklung arbeiten an alternativen und vor allem erneuerbaren Energien. Doch die alternativen Energien erfordern ein Umdenken, das in vielen Köpfen noch nicht stattgefunden hat. Entscheidend ist die systematische Senkung der klassischen Energie- und Rohstoffverbräuche und die Steigerung der erneuerbaren Energieformen und Rohstoffe.

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