Im zunehmenden Masse interessieren sich heute Bauherrn für umweltfreundliches Bauen. Wer an umweltfreundliches Bauen, oder auch ökologisches Bauen denkt, macht sich nicht nur Gedanken über eine bessere Wohnqualität, sondern auch um die umweltfreundliche Gewinnung und Herstellung des jeweiligen Baustoffes. Dabei spielt es nun keine Rolle, ob es sich um einen Neubau oder um eine Renovierung oder Ausbau handelt. Zu jedem gegebenen Zeitpunkt kann man unter Einsatz von umweltfreundlichen Baustoffen seine ganz persönliche Wohnqualität verbessern. Ein weiterer, und ebenfalls nicht zu verachtender Pluspunkt ist die Tatsache, dass man durch die Benutzung umweltfreundlicher Baustoffe nicht nur auf ökologische Gewinne erzielt, sondern auch auf ökonomischer Ebene.
Ökologisches Bauen umfasst neben allen wohn, gesundheitlichen und umweltfreundlichen Aspekten selbstverständlich auch das Thema Energieeinsparung und wer Energie spart, spart bekanntlich auch Geld. Ein gut bekannter und altbewährter umweltfreundlicher Baustoff ist neben dem Naturbaustoff Holz unzweifelhaft auch Beton. Beton wird aus Sand, Ton, Kies und Kalkstein gewonnen, welche wohlweislich absolut natürliche Ausgangsstoffe sind. Diese natürlichen Ausgangsstoffe werden in verschiedenen Prozessen, wie Brennen und der Zugabe anderer natürlicher, mineralischen Bindemittel zu ebenso natürlichen Baustoffen verarbeitet. Ähnliche Vorgänge spielten sich übrigens im Prinzip so in der Natur ab, weshalb man hier also ohne weiteres von einem durch den Menschen nach vollzogenem natürlichem Prozess sprechen kann. Ein weiterer „ökologischer Nebeneffekt“, um es einmal so zu nennen, ist die Tatsache, dass die Abbaugebiete dieser Ausgangsstoffe nach Abschluss Abbaus für Biotope und Naherholungsgebiete genutzt werden. Hier entstehen Seen, Grünflächen und neue Lebensräume für Fauna und Flora. Vielerorts werden ehemalige Abbauflächen als willkommene „Erholungsoasen“ und Bereicherung der bereits bestehenden Grüngürtel angesehen.
Schon die alten Römer waren sich der positiven Eigenschaften Betons bewusst und allgemein wird ihnen die Erfindung dieses Baumaterials, wie wir es heute noch kennen, zugeschrieben. Deshalb wird Kalkbeton häufig auch als römischer Beton bezeichnet. Die Römer nannten diesen Beton “ Opus caementitium”. Opus bedeutet so viel wie „Werk“ und caementitium “behauener Stein, Bruchstein”. Der Bruchstein wurde mit Mörtel vermischt und nach dem Erhärten ergab sich so ein festes Konglomerat-Gestein, oder eben Beton. Ein fester Bestandteil des Mörtels ist gebrannter Kalk, oder auch Branntkalk (Calciumoxid) genannt. Außerdem wird gebrannter Kalk in der Herstellung von Kalksandsteinen benutzt, wo dieser mit Quarzsand und Wasser gemischt und unter Einsatz von Hitze und Druck zu Steinen von verschiedenen Größen gepresst wird. Auch Porenbetonsteine erfreuen sich auf dem Baumarkt einer immer steigenden Beliebtheit. Erst kürzlich wurden YTONG-Porenbetonsteine mit dem „Natureplus-Qualitätszeichen“ für seine besonders energieeffizienten Eigenschaften ausgezeichnet.
Beton ist überhaupt ein guter Wärme- und Kälteenergiespeicher. Beton hält das Haus im Sommer angenehm kühl und im Winter wohlig warm. Beton besitzt eine sehr hohe Fähigkeit zum Temperieren, was bedeutet, dass die Raumtemperatur stabil gehalten und große Temperaturschwankungen somit vermieden werden. Der Fachmann redet hier von einer „Amplitudendämpfung“. Speziell bei dem heute so stark schwankenden Klima stellt die Massivbauweise unter der Benutzung von Beton eine ideale Bauform dar. Doch der Baustoff Beton schützt nicht nur vor starker Sonneneinstrahlung oder bitterer Kälte. Er hält auch die meisten, von Radio- und Fernsehsendern, sowie drahtloser Telefonnetzen ausgehende und für das menschliche Immunsystem so schädlichen Strahlungen ab.
Eine Untersuchung bei mehr als hundert Baustoffen vonseiten der Bundeswehrhochschule bei München ergab, dass somit Dämpfungen im MHz-Bereich bis zu 99 % erreicht werden können. Alltäglich ist man diesen Strahlungen ausgesetzt, doch in einem Haus aus massivem Mauerwerk und Beton bildet eine willkommene, private Schutzzone. Wenn es um umweltbewusstes Bauen geht, wird Beton oder die Massivbauweise allgemein ungerechter weise kaum erwähnt. Ganz gleich, ob man ihn nun Kalkbeton oder römischer Beton nennt, als umweltfreundlicher Baustoff hat Beton jedoch längst schon seine positiven ökologischen und ökonomischen Eigenschaften unter Beweis gestellt. Wer umweltbewusst baut, baut verantwortungsbewusst für nachfolgende Generationen.